Hochbett selber bauen! – DIY Anleitung vom Handwerker in 5 Schritten

Nach langem Suchen hat ein Kollege von uns endlich eine Wohnung in Berlin gefunden.
Allerdings handelt es sich nur um eine 1-Zimmer Wohnung mit weniger als 20m2 Wohnfläche. Sogar die Küche liegt im Wohnzimmer.
Aber ihm kam die Idee, platzsparend ein Hochbett zu bauen.
Das Hochbett selber bauen wollte er nicht, deshalb fragte er nach unserer Unterstützung.
Kein Problem.
Mit einem Hochbett kannst du viel Platz sparen und hast außerdem ein schönes ansehentliches Objekt in deinem Zimmer.
In diesem Artikel erkläre ich dir, wie ich dabei vorgegangen bin.
Inhaltsverzeichnis
1. Grundriss
Das Hochbett setzt sich aus 4 Pfosten und einem jeweiligen Holzkranz zusammen.
Auf den Kranz kommen dann Holzleimplatten, die somit die Liegefläche entstehen lassen.
Dann kommt ebenfalls eine Holzreling, die an den Kranz befestigt wird.
Das Bett steht an sich durch sein Eigengewicht fest, jedoch muss es auch gegen seitliches Umfallen befestigt werden. Das wird durch das festmachen der Pfosten an die Wand garantiert.
An sich kannst du die gesamte Konstruktion erst auf dem Boden bauen, bevor du es dann aufrichtest.
Was du an Material brauchst:
- Akkurschrauber
- Handkreissäge oder Fuchsschwanz
- 4 Pfeiler a 8cm*8cm Maße
- 4 Kranzbohlen a 4cm*8cm
- Leimholzplatten für die Liegefläche und gegenfügig die Reling
- Schrauben: 60mm, 80mm, 1x200mm, 35mm
- einen 6er Holzbohrer, 150mm lang
- eine Menge Winkel
- Schrauben und Dübel um den Pfeiler an die Wand zu befestigen.
Schritt 1: Pfosten vorbereiten
Zunächst heißt es, die gewünschte Höhe des Bettes zu entscheiden.
Das ist alles abhängig von der Raumhöhe und für wen das Projekt ist.
In einem Kinderzimmer ist ein tiefergelegenes Bett angepasster, als bei einem Erwachsenen.
In meinem Fall habe ich das Bett für einen Erwachsenen gebaut. Das Zimmer hatte etwas weniger als 3m Deckenhöhe.
Daher habe ich mich für eine Betthöhe von 2,2m entschieden.
In meinem Fall wurden die Stiele also alle auf 2,2m geschnitten.
Ich habe mich für Stiele von 8cm*8cm entschieden.
Das hat sich als ein optimales Maß herausgestellt, da es stabil und ästhetisch ist.
Die Stiele kannst du mit einer Kreissäge oder einem Fuchsschwanz zusägen. Achte darauf, dass es ein gerader Schnitt wird.
Falls es eine Bodenleiste gibt, musst du den Schnitt am Fuß anpassen.
Den Eckpfeiler musst du mit mindestens 2 Bolzen und Winkel an die Wand befestigen. ( Ich habe 4 benutzt. )
So sicherst du, dass das Bett nicht mehr seitlich umfallen kann.

Schritt 2: Den Kranz vorbereiten
Die Stiele sorgen für eine Grundstabilität sodass die Last auf den Boden übertragen wird.
Da mindestens einer an die Wand gedübelt ist, ist auch für die seitliche Stabilität gesorgt.
Nun heißt es die Grundlage für die Liegefläche zu bauen.
Dafür bauen wir einen Kranz, der die Stiele verbindet und auf den die Leigefläche des Bette kommt.
Ich persönlich habe hier Bohlen ausgesucht, die 4*8cm Maße hatten. Weniger sollten die Kranzlatten nicht haben. 4*6cm würde gerade noch passen würde ich nicht empfehlen.
Diese Bohlen werden dann zwischen die Stiele gesetzt.

Daher entscheiden sich nun die weiteren Maße des Hochbetts.
Als Breite würde ich mich nicht für mehr als 2m entscheiden, da es sonst schwierig wird, die passenden Leimholzplatten zu finden.
Die Länge ist etwas variabler, da die Leimholzplatten quer verlegt werden.
Den Kranz an die Stiele mit Winkeln festschrauben.
Die Kranzbetter sollten mit der Oberkante der Stiele bündig sein.

Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Stiele schön senkrecht stehen. Das sollte man mit der Wasserwaage prüfen.
Wenn der Boden gerade ist, sollten die Kranzbohlen auch senkrecht liegen. ( Die Stiele haben ja dieselbe Höhe ). Allerdings ist der Boden in den meisten Fällen nie ganz eben.
Daher solltest du die Kanzbohlen waagerecht an die Steile befestigen, und im schlimmsten Fall später mit selbstgemachte Holzkeilen den Höhenunterschied korrigieren.
Schritt 3: Liegefläche bauen und Mittelpfette einsetzen
Da die Platten nicht das volle Gewicht tragen können, muss in der Mitte des Kranzes noch eine Pfette rein. Dessen Holz kann dieselben Maße haben wie das Stiel- oder Kranzholz.
Natürlich sollte diese Fette mittig angelegt werden.
Die Mittelpfette wird anschließend mit Winkeln befestigt.
Anschließend trauen wir uns an die Liegefläche. Die wird mit Leimholzplatten gefertigt.

Dazu brauchst du Leimholzplatten die genau so breit sind wie das bisherige Bett, also von der einen Außenkante des Kranzes bis zur anderen Außenkante.
Wenn dein Bett etwas kürzer ist, als die Leimholzplatten, dann lege die Leimholzplatten so an wie du sie brauchst und markiere dir mit dem Bleistift an der Unterseite an, wo du den Schnitt ansetzten musst.

Die Leimholzplatten lassen sich am besten mit einer Stichsäge sägen, jedoch reicht ein einfacher Fuchsschwanz.
Die Leimholzplatten werden ohne Fuge an den Kranz geschraubt. Hier reichen 35mm Schrauben ( bei einer Plattendicke von 2cm ).
Stück für Stück kann man die Leimholzplatten anschrauben. Die fertige Liegefläche.
Schritt 4: Naturholz Reling
Unsere Bauherr hatte sich eine Naturholzreling gewünscht.
Diese Stammlängsschnitte findet man im Baumarkt.
Wir haben sie einfach an den Kranz angeschraubt. Dafür natürlich Schrauben, die nicht durch die gesamte Breite des Holzes durchstoßen. Die Stammlängsschnitte waren etwa 2,5cm dick, die Kranzbohle 4 cm. Daher 50mm lange Schrauben.

( Schritt 1.5: Hochbett mit Birkenstamm anfertigen )
Anstelle eines der Stiele kann man auch einen Birkenstamm verwenden.
Das gibt dem gesamten Werk eine natürlichere Ästhetik und ist definitiv ein ganz besonderer Hingucker.
Den Birkenstamm bringst du folgendermaßen an, wenn du dein Hochbett selber bauen möchtest:
Erstens sägst du dir ein kranzhohes Stück von einem Reststück eines Pfeilers ab.
Das bohrst du mit einem 6er Holzbohrer in der Mitte, von oben, vor.
Den Birkenstamm musst du vorher auch gerade absägen, sodass er dann perfekt unter diesem Holzstück liegt. Den Birkenstamm ebenfalls mit dem Holzbohrer vorbohren.
Das Extrastück vom Pfeiler mit einem Senkerbohrer vorbohren ( damit der Schraubenkopf dann nicht herausschaut ).
Anschließend den Klotz an den Kranz festschrauben.
Birkenstamm mit einer langen Schraube ( 20-30cm lang ) an den Klotz befestigen ( alles durch das vorgebohrte Loch ).
Die Kranzenden kannst du an dieser Stelle jeweils mit einem 45 Grad Schnitt zusammenschmiegen.
Schlusswort:
Ich hoffe diese Erklärung war ausreichend.
An sich ist das alles wie die meisten Projekte auch, keine Magie.
Ein Hochbett selber bauen kann jeder, und das schlimmste was passieren kann, ist dass man das Material falsch zurichtet, sodass man neues kaufen muss.
Auch finanziell ist es eine gute Lösung wenn man alles selber macht. Die Materialkosten beliefen sich hier auf etwa 300 Euro.
Wenn du deine Möbel lieber woanders ergattern möchtest kannst du es in diesem Artikel lesen.
Über die Grundsätze von harmonischem Wohnen kannst du hier was lesen.
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